Am 16. Mai 2024 fand in Frankfurt das Corporate Diversity Summit statt, organisiert vom F.A.Z. Institut. Die Veranstaltung brachte zahlreiche Führungskräfte, Diversity-Experten und interessierte Teilnehmer zusammen, um über Wege zu diskutieren, wie Unternehmen gerechter und vielfältiger werden können. Ein Highlight des Summits war ein Interview mit dem Diversity Manager von IKEA, das wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Missverständnisse im Bereich Diversity, Equity und Inclusion (DEI) bot.
“Wir alltäglich Leute diskriminieren, ohne dass es uns eigentlich bewusst ist. ‘Es war nicht so gemeint’, oder ‘Ich sehe keine Hautfarbe’, usw. Diese Aussage ist auch eine Diskriminierung, weil es die andere Person diskreditiert mit allem, was sie eigentlich durchmacht.”
Detlev BLEnk
Equality, Diversity & Inclusion Manager IKEA

Missverständnisse im Bereich DEI: Eine Perspektive von IKEA
Während des Summits hatte ich die Gelegenheit, dem Diversity Manager von IKEA eine der brennendsten Fragen der DEI-Diskussion zu stellen:
Was ist das beeindruckendste Missverständnis über DEI, dem Sie in Ihrer Branche begegnet sind?
“Das “beeindruckendste” für mich, was ich erlebt habe, seit ich mich mehr mit dem Thema Diversity und Inclusion beschäftige, ist, dass wir alltäglich Leute diskriminieren, ohne dass es uns eigentlich bewusst ist. Und dass ganz häufig, wenn man darauf aufmerksam gemacht wird, die Reaktion ‘Es war nicht so gemeint’, oder ‘Ich sehe keine Hautfarbe’, usw. (…) Diese Aussage ist auch eine Diskriminierung, weil es die andere Person diskreditiert mit allem, was sie eigentlich durchmacht.”
Der Diversity Manager von IKEA antwortete darauf mit einer ehrlichen und tiefgründigen Reflexion:
Bewusstsein schaffen und handeln
Diese Aussage bringt eine zentrale Herausforderung auf den Punkt: unbewusste Vorurteile und Mikroaggressionen im Alltag. Oftmals meinen Menschen es nicht böse, wenn sie sagen, dass sie “keine Hautfarbe sehen”. Doch diese Aussagen können die Erfahrungen und die Identität der betroffenen Personen negieren und somit als diskriminierend empfunden werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Summits war die Betonung darauf, wie wichtig es ist, bewusst über unsere Handlungen und Worte nachzudenken und sich kontinuierlich weiterzubilden. Unternehmen müssen aktiv Maßnahmen ergreifen, um ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem alle Mitarbeitenden unabhängig von ihrer Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht oder anderen Merkmalen respektiert und wertgeschätzt werden.

Maßnahmen für mehr Vielfalt und Inklusion
Im Rahmen des Summits wurden auch konkrete Schritte diskutiert, die Unternehmen unternehmen können, um Vielfalt und Inklusion zu fördern. Dazu gehören unter anderem:
- Sensibilisierung und Schulungen: Regelmäßige Schulungen und Workshops können das Bewusstsein für unbewusste Vorurteile schärfen und den Mitarbeitenden helfen, diese zu erkennen und zu vermeiden.
- Diversität in der Rekrutierung: Durch gezielte Maßnahmen können Unternehmen sicherstellen, dass sie ein breites Spektrum an Kandidaten anziehen und einstellen, die verschiedene Perspektiven und Hintergründe einbringen.
- Inklusive Unternehmenskultur: Eine Unternehmenskultur, die Vielfalt und Inklusion aktiv fördert, ist essenziell. Dies kann durch klare Kommunikationsstrategien, unterstützende Netzwerke und eine offene Feedback-Kultur erreicht werden.
- Vorbildfunktion der Führungskräfte: Führungskräfte müssen als Vorbilder agieren und sich sichtbar für DEI einsetzen. Ihre Unterstützung und ihr Engagement sind entscheidend für den Erfolg der DEI-Initiativen im Unternehmen.
Fazit
Das Corporate Diversity Summit in Frankfurt hat einmal mehr gezeigt, dass der Weg zu einem gerechteren und vielfältigeren Business nicht immer einfach ist, aber notwendig und machbar. Indem wir uns den Herausforderungen stellen und aktiv an Lösungen arbeiten, können wir ein inklusiveres Arbeitsumfeld schaffen, das für alle von Vorteil ist.
Das Interview mit dem Diversity Manager von IKEA hat eindrucksvoll verdeutlicht, wie wichtig es ist, sich kontinuierlich mit dem Thema Diversity und Inclusion auseinanderzusetzen und bewusste sowie unbewusste Diskriminierungen zu erkennen und zu vermeiden. Lassen Sie uns diesen Weg gemeinsam weitergehen und ein Zeichen für Vielfalt und Gerechtigkeit setzen.
